Buchtipp #4 Das Café am Rande der Welt. Eine Erzählung über den Sinn des Lebens.

(John Strelecky, Verlag dtv 2016, ISBN 978-3-423-20969-4)

Klappentext

Im Leben ankommen.

In einem kleinen Café am Rande der Welt wird John, ein stets gestresster Manager, mit Fragen nach dem Sinn des Lebens konfrontiert. Diese führen ihn gedanklich weit weg von seiner Büroetage an die Meeresküste von Hawaii. Dabei verändert sich seine Einstellung zum Leben und zu seinen Beziehungen, und er erfährt, wie viel man von einer weisen grünen Meeresschildkröte lernen kann. So gerät diese Reise letztlich zu einer Reise zum eigenen Selbst.

„Dieses Buch berührt die Seele.“ Leserstimme

 

Mein Eindruck

Der ein oder andere schiebt sie vielleicht schon länger vor sich her – die Frage nach dem Sinn des Lebens. Wer dabei gerne als „Ausrede“ benutzt, dass dies ja durchaus ein gewichtiges Thema ist und die Beschäftigung damit nur mit dem gebotenen Ernst zu bewältigen ist, findet hier ein charmantes Angebot, dies auf andere Art zu tun. Sofern man sich auf die einfache, flüssig zu lesende Sprache einlässt und kein philosophisches Grundlagenwerk erwartet. Eine gewisse Leichtigkeit ist dabei vielleicht sogar förderlich, wenn man sich zwar nachhaltig, aber nicht beschwerlich mit dem eigenen Leben auseinandersetzen möchte. Anregungen gibt es in diesem kleinen, feinen Taschenbüchlein (128 Seiten) jedenfalls genug.

Inhaltlich baut sich die Erzählung auf wenige Protagonisten auf: es kommen nur vier Personen zu Wort. Die Hauptfigur John, der Inhaber des Cafés Mike, die Bedienung Casey und ein weiterer Gast Anne. Der Ort der Handlung ist ein Café, in dem die Hauptfigur landet, nachdem sie sich verfahren hat. Das Kernstück der Erzählung dreht sich dabei um drei Fragen, die auf der Rückseite der Speisekarte gestellt werden:

Warum bist du hier?
Hast du Angst vor dem Tod?
Führst du ein erfülltes Leben?

In oberflächlich lockeren Gesprächen unter den Beteiligten nähert sich die Hauptfigur der ganz persönlichen Beantwortung dieser Fragen. Dabei muss man nicht alles wörtlich nehmen, was im Laufe der Erzählung auftaucht, zum Beispiel die Sache mit der Werbung und den Briefkästen. Es geht eher um den tieferen Sinn, die dahinter liegenden Aussagen. Und da findet sich bei genauerer Betrachtung zwar nichts bahnbrechend Neues, aber dennoch einiges, worüber es sich lohnt, nachzudenken. Und das kann sowieso nur jeder für sich selbst tun.

Allzuviel des Inhalts möchte ich gar nicht verraten.

Es sind viele kleine Anregungen und Weisheiten in der Geschichte versteckt. Diese kommen aber nach meinem Empfinden nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daher. Man kann das Buch also auch gut als Tee- oder Urlaubslektüre lesen.

Eine besondere Erwähnung verdienen noch die kleinen und großen Illustrationen von Root Leeb. Sie lockern den Spiegel-Bestseller optisch angenehm auf.

Fazit: Lesenswert – für alle, die sich dem Sinn des Lebens gern heiter und gleichzeitig tiefsinnig nähern.